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Singen mit Kindern im Familienalltag

Singen mit Kindern – So bringt es Leichtigkeit in deinen Familienalltag

    „Singen mit Kindern? Mein Tag ist doch so schon voll.“ hör ich Dich seufzen. Ja und nein. Ja, du sollst unbedingt mit Deinem Kind singen, denn es ist unverzichtbar für seine Entwicklung! Singen ist super für das Hören, für die Konzentration, für die Körperwahrnehmung, für die Sprachentwicklung und das Selbstvertrauen. Außerdem macht es Spaß und entspannt nachweislich. Denn während des Singens wird die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol reduziert. Das heißt kurz gesagt: Mehr singen – weniger Stress!
    Und Nein, du brauchst nicht noch einen Punkt auf deine volle To-Do-Liste setzen. Nutze einfach die folgenden Musikfenster.

    Musikfenster im Alltag

    Was sind Musikfenster? Es sind Situationen und Momente, in denen das Singen mit Deinem Kind Raum bekommt. Mehr noch: Situationen, die merklich entspannen, weil ihr zusammen singt. Und solche Musikfenster musst du weder einplanen noch Zeit investieren. Sie sind da! Du musst sie nur für dich aufspüren.
    Hier sind die 10 besten Musikfenster im Familienleben:

    1. Beim Aufwachen

    Wer wird nicht gerne mit einem kleinen Lied geweckt? Begrüßt den Tag und startet ihn mit Musik! Fröhlich und gut gelaunt!

    2. Beim Anziehen

    Lässt dein Kind sich gerne an- und ausziehen? Die Kleinen wollen nicht still halten und es kann Wunder wirken, wenn wir ihre Aufmerksamkeit auf gesungene Töne lenken. Mein jüngster Sohn schaut dann auf meine Lippen und ich habe die Chance ihm schnell seine beiden Beinchen in die Hose zu stecken. Bei den Größeren hilft ein Lied um schneller fertig zu werden. Wenn die erste Strophe vorbei ist, dann sind die Socken an. Wenn die zweite vorbei ist die Hose. Und noch bevor das Lied zu Ende ist, steht mein Sohn angezogen vor mir! Kein „Mach bitte weiter!“. Kein „Bitte beeile Dich!“. Kein „Los jetzt!“. Es geht fast wie von selbst und ich spar mir das Ermahnen! Das entspannt unseren Tag ungemein!

    3. Zum Austoben

    Wer kennt nicht besonders an Regentagen völlig aufgedrehte Kinder, die nicht wissen, wohin mit ihrer Energie? Ein Bewegungslied hilft da super! Springen, hüpfen! Wild und ausgelassen! Alle sind fröhlich und die überschüssige Energie wird in lenkbare Bahnen geleitet.

    4. Zum Ruhig werden

    Aber auch zum ruhig werden ist Singen ideal! Nimm Dein Kind auf deinen Schoß und singt zusammen ein Lied. Erzähllieder eignen sich besonders. Gib Deinen Kind Gelegenheit sich auf die Töne und den Text zu konzentrieren und dabei ruhig zu werden.

    5. Beim Autofahren

    Ich erinnere mich gut, dass meine Mama dieses Musikfenster oft genutzt hat. Wir haben meistens alle Lieder, die wir kannten, rauf und runter gesungen. Und Kanons. Vorderbank „gegen“ Rückbank. Wir hatten so viel Spaß! Es gibt nicht viele Dinge gegen langweilige Autofahrten, gerade wenn Reiseübelkeit kein Fremdwort ist. Und quengelige Kinder sind eine echte Herausforderung mitten auf der Autobahn! Singen entspannt!

    6. Vor dem Essen

    Egal ob in der Familie Religion eine Rolle spielt oder nicht: Sich vor dem Beginn der Mahlzeit zu sammeln, kurz inne zu halten und dann gemeinsam mit dem Essen zu starten ist auf jeden Fall empfehlenswert. Ein gesungenes Gebet oder ein Tischspruch sorgt für Ruhe und setzt einen Punkt im trubeligen Familienalltag.

    7. Beim Warten

    Was aber, wenn das Essen noch nicht fertig ist, aber die Kinder mir glaubhaft versichern, dass sie so sehr Hunger haben? Wenn die Nudeln noch 10 Minuten brauchen, aber die Geduld der Kinder zu Ende ist und meine Ohren „Ich hab aber Hunger!“ nicht mehr ertragen? Man ahnt die Antwort: Wir singen!
    Singen lenkt ab und macht gute Laune! Einmal das Lieblingslied meiner Tochter (momentan das Ponylied), einmal das Lieblingslied meines Sohnes und einmal das Lieblingslied vom Kleinen und schon sind die Nudeln bereit zum Abgießen und die Wartezeit ist überstanden. Quatschlieder sind auch super für solche Zwecke. Oder Ausgedachtes, einfach aus dem Moment Entstandenes. Ein improvisiertes Lied.

    8. Beim Spazierengehen

    Ein weiteres Musikfenster tut sich beim Spazierengehen auf. Eigentlich immer wenn wir draußen unterwegs sind. Wenn im Frühjahr die ersten Blümchen ihre Köpfe aus der Erde strecken, dann singen wir das Lied vom Krokus Keck. Wenn wir im Wald den Kuckuck rufen hören so wie momentan, dann singen wir „Kuckuck, kuckuck“. Es gibt hundert Möglichkeiten. Und ganz ohne Zeitaufwand wird das Singen mit den Kindern in den Alltag integriert.

    9. Bei Wut und Ärger

    Manchmal ist das Leben ganz schön herausfordernd für die Kinder. Manches geht nicht wie der kleine Kopf es gerne möchte. Ärger und Wut sind vorprogrammiert. Ein Lied zum Trösten ist ein Pflaster für die Seele. Manchmal gelingt es mir auch, es gar nicht so weit kommen zu lassen, dass Ärger und Wut die Oberhand gewinnen, weil ich vorher singe und merke wie das Stresshormon Cortisol deutlich reduziert wird.

    10. Zum Einschlafen

    Der Klassiker unter den Musikfenstern. Ins Bett gebracht werden, kuscheln, den Tag Revue passieren lassen und zu einem Abendlied entspannt in den Schlaf finden. Gibt es etwas Schöneres?

    Singen mit Kindern – Deine Chance

    Als Musikpädagogin sag ich Dir, dass es nicht Besseres gibt als jeden Tag mit Deinen Kindern zu singen! Du legst damit ein stabiles musikalisches Fundament, auf das sie ihr Leben lang bauen können und förderst sie in den unterschiedlichsten Bereichen weit über die Musik hinaus! Und als Mama sag ich, dass es nichts Einfacheres und nichts Effektiveres gibt um Deinen Familienalltag mit Entspannung und noch mehr Fröhlichkeit zu füllen.
    Probiere es aus! Es kann nur gut werden! Ein wundervoller Nebeneffekt wird ganz von selbst auftreten: Deine Kinder werden die Musik und das Singen für sich entdecken und in völliger Entspannung zum Beispiel wie meine Tochter puzzeln – mit einem Lied auf den Lippen.

    Deine Marie Flessa
    von www.stimme-deine-stimme.de

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