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Selbstheilung durch Musik? Liedermacherin Rahel Gottwald im Gespräch

    Dass Musik auf den Körper wirkt, wurde bereits in diversen Studien belegt, aber kann man auch die seelische Selbstheilung durch Musik fördern? Wir alle tragen alte Wunden und Verletzungen in uns, doch Musik ist für viele Menschen ein Licht in dunklen Stunden. Fröhliche Musik verbessert unsere Laune. Traurige Musik hält uns einen Spiegel vor: Es ist in Ordnung, ich darf traurig sein.

    Selbstheilung durch Musik – ist das möglich?

    „Auf jeden Fall!“, sagt Rahel Gottwald,“Beim Musik hören und ganz besonders beim Singen werden die Selbstheilungskräfte aktiviert und das Immunsystem gestärkt. Außerdem wirkt Musik sehr entspannend und Stress vorbeugend.“ Rahel macht Musik, die viele Menschen berührt, aber begonnen hat das Liederschreiben für sie auch durch ihre Auseinandersetzung mit den persönlichen Schattenseiten des Lebens.

    Rahel, du machst schon von klein auf Musik. Wie hat das deine Kindheit beeinflusst?

    Ich wurde in eine sehr musikalische Familie hineingeboren. Meine Eltern haben sehr viel mit mir gesungen und musiziert. Später habe ich auch in Kinderchören gesungen. Singen und Musizieren hat mir schon immer sehr viel Spaß und Freude bereitet! Und mich auch oft getröstet, wenn ich traurig war.

    Was bedeutet dir Musik heute?

    Neben der nach wie vor großen Freude ist sie meine „Oase“, in die ich mich zurückziehen und Kraft tanken kann. Außerdem sind meine Lieder sehr oft ein Stück Eigentherapie für mich. Und es beflügelt mich immer wieder, wenn ich spüre oder erfahre, dass ich mit meiner Musik Menschen etwas geben und ihnen damit helfen kann.

    Was war bei dir der Auslöser, die Musik auch nach außen zu tragen und nicht nur privat zu nutzen?

    Dieser Wunsch wurde präsent, als ich im Jahr 2012/2013 begann, den frühen Suizid meines Vaters zu verarbeiten und 2014 meine ersten Lieder schrieb. In mir entstand das Bedürfnis, Menschen mit meiner Musik zu helfen und Mut und Lebensfreude zu vermitteln. Diese Vision verfestigte sich, als ich unter meinem ersten veröffentlichten Lied in YouTube („Beginne jeden Tag mit einem Lächeln“) zwei sehr berührende Kommentare von zwei Frauen las, die ebenfalls einen Verlust erfahren hatten und schrieben, dass sie durch mein Lied wieder Mut fassen konnten.

    Welche Künstler hatten einen starken Einfluss auf dich?

    Zu allererst: Gila Antara. Ich bin mit ihrer ersten **CD „Fly like an eagle“ aufgewachsen. Obwohl ich als Kind die englischen Texte noch nicht verstehen konnte, bin ich immer sofort ruhig geworden, wenn ich ihre Stimme und die Melodien gehört habe. Seit 2013 hat sie mich schon oft ganz wunderbar – mit ihren Liedern und auch mit ihren Seminaren – auf meinem Seelenweg (und natürlich auch auf dem musikalischen Weg) begleitet.

    Seit 2018 darf ich auch **Mark Fox zu meinen musikalischen und seelischen Wegbegleitern zählen. Ich mache bei ihm gerade eine Fortbildung (TrueVoice), worin er meine Stimme und auch meine Seele schon sehr gestärkt hat.
    Natürlich habe ich noch viele andere wunderbare Musiker- und Seelenfreunde, aber diese beiden haben, würde ich sagen, den stärksten Einfluss auf mich. Bei beiden sind auch schon sehr viele Lieder entstanden.

    Wo ist Rahel Gottwald als Musikerin in 10 Jahren?

    Ich hoffe natürlich, dass ich bis dahin noch viele Lieder schreiben und auch (neben dem aktuell laufenden CD-Projekt) vielleicht noch ein bis zwei weitere CDs in die Welt bringen werde.
    Meine weitere Vision ist, dass ich öfter mit Menschen zusammen singen und auch selbst Singgruppen und Seminare leiten kann.

    Welches Zitat begleitet dich auf deinem Weg?

    Meine eigene Liedzeile: „Wir sind Lebensklang, Seelengesang. Höre hin – und nimm dich an!“

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