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Nachtschreck richtig reagieren

Nachtschreck – wie reagiere ich richtig?

    Wenn Kinder aus dem Schlaf hochschrecken, wimmern, weinen oder schreien und nicht ansprechbar sind, ist das eine nicht seltene aber leider oft FALSCH „behandelte“ Schlafstörung, die als Nachtschreck oder auch Nachtangst bezeichnet wird.

    Der Nachtschreck tritt oft im Alter zwischen 2 und 7 Jahren auf (manchmal aber auch schon bei Babys oder vereinzelt noch bei Erwachsenen). Meistens 2-3 Stunden nach dem Einschlafen, schreckt das Kind plötzlich aus dem Schlaf auf. Es ist aber nicht wirklich wach.

    Das Kind hatte dann auch keinen Alptraum, an den es sich am nächsten Morgen nämlich erinnern könnte (- die Traum-Schlafphase kommt erst im späteren Teil der Nacht). Vielmehr ist der Übergang zur nächsten Schlafphase nicht gelungen und das Kind steckt fest in einem Schlaf-Wach-Zustand. Es kann sein, dass es heult, schwitzt und eventuell sogar um sich schlägt.

    Wie soll ich mich bei einem Nachtschreck verhalten?

    Ob Elternteil, Babysitter oder Betreuer, es ist wichtig für dich zu wissen dass das Kind dich während eines Nachtschrecks nicht hören oder erkennen kann, außer es gelingt ihm aus dem Nachtschreck auf zu wachen, was sehr schwierig ist und eigentlich auch nicht Ziel.

    Ziel ist es, dass das Kind in die nächste Schlaf-Phase gelangt. Meistens geht der Nachtschreck innerhalb von 2 bis 10 Minuten vorbei. In dieser Zeit sollte man am besten kein Licht andrehen, sondern einfach dabei bleiben, es sanft wieder hinlegen, falls es sich hingesetzt hat und versuchen es in den Schlaf zu streicheln.

    Sollte nach 10 Minuten keine Änderung des Zustands erkennbar sein, hilft eventuell ein Ortswechsel: Das Kind in einen anderen (kühleren) Raum zutragen. Die letzte Maßnahme sollte es sein das Kind zu wecken.

    Wie kann ich einem Nachtschreck vorbeugen?

    Oft haben Kinder, die einen Nachtschreck erleben, am Tag zuvor viel erlebt oder allgemein zu wenig Schlaf bekommen. Feste Schlafenszeiten sind hier wichtig. Vielleicht hilft es (wieder) einen Mittagsschlaf einzuführen. Ein Kind in dem betroffenen Alter sollte auf mindestens 9-10 Stunden Schlaf kommen.

    Vielleicht hilft es auch die Tages-Aktivitäten gegen Abend hin zu reduzieren und ruhigeren Beschäftigungen nachzugehen. Es ist auf jeden Fall sinnvoll einen geweiteten Blick auf die Gewohnheiten des Kindes zu werfen und zu überlegen welche Dinge Stress verursachen könnten oder das Kind auf andere Art und Weise beeinflussen.

    Falls der Nachtschreck gehäuft auftritt und keine Maßnahme zur Vorbeugung erfolgreich ist, sollte in Betracht gezogen werden, einen Kinderarzt zu unterrichten, der gegebenenfalls ein EEG zum Ausschluss von anderen Krankheiten veranlassen kann.

    (Meine persönliche Erfahrung mit dem Nachtschreck deckt sich nicht ganz mit dem, was ich auf Wikipedia gefunden habe, z.B. der Zeitraum, in dem der Nachtschreck auftritt ist hier 15 Minuten – 1 Stunde nach dem Einschlafen. Ich habe aber auch in Rücksprache mit anderen Eltern einen Abstand von 2-3 Stunden nach dem Einschlafen als Richtwert.)

    Ich bin gespannt auf andere Erfahrungen. Sehr schade finde ich es, dass Eltern so gut wie nichts über die Nachtangst wissen, bevor ihr Kind selbst einen Nachtschreck hatte. Wir sollten mehr mit anderen Eltern über diese Möglichkeit sprechen.

    Alles Liebe, eure

    Ella von Herzkindmama.de

    Nachtrag 07.04.17: Ich nehme mit diesem Artikel an der Blog-Parade: Unser #Schreckmoment teil, um noch mehr Eltern über den Nachtschreck aufzuklären.

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