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Vereinbarkeit? Meine Suche – Teil 1

    Eigentlich war ich nur auf der Suche nach neuen Unterhosen für das Sausemädchen. Die Frage der Vereinbarkeit stellte sich mir erst als die Musik aus ging. Da hörte ich über die Lautsprecher eine Durchsage: „Wir suchen Angestellte in Teilzeit für diese Filiale: Fragen sie an der Kasse nach einem Bewerber-Bogen.“ In meinem Kopf schlug es Wellen. Könnte ICH in Teilzeit in diesem schönen Geschäft arbeiten, indem ich so gern Kundin war? Und wie würde ich das mit meinem anderen 24-Stunden-Job vereinbaren können: Dem Vollzeit-Job: Mutter.

    Testen wir die Vereinbarkeit!

    Um ehrlich zu sein, war ich noch überhaupt nicht auf Job-Suche. Da das Mausemädchen noch keine 3 Jahre alt ist. Aber besser zu früh als zu spät seine Möglichkeiten ausloten. Und aus dem Einzelhandel komme ich auch. Ich schnappte mir also die Unterhosen in Größe 122 ging zur Kasse und fragte nach einem Bewerber-Bogen. „Die sind alle weg, aber sie können ihre Bewerbung hier direkt abgeben. Sie müssen sich aber beeilen, weil in 5 Tagen der Gebietsleiter kommt und die Bewerbungen mitnimmt.“

    Na, das fing ja toll an. Es schien die Stelle war heiß begehrt. Alle Bewerber-Bögen vergriffen! Es ist ja durchaus schlau auf eine offene Stelle in einer Filiale per Durchsage aufmerksam zu machen. Viele Mamas stöbern gerne in diesem Laden. Eigentlich sind Mütter in diesem Geschäft die Haupt-Zielgruppe. Und viele davon wollen bestimmt auch gerne in Teilzeit dort arbeiten.

    So wie ich. Ich ging also online und sah mir die Stellenausschreibung auf der Webseite des Unternehmens an. Bewerbung in der Filiale abgeben? Pah! Online-Bewerbung heißt das Zauberwort. Vorallem da in der Stellenbeschreibung noch deutlich darauf hingewiesen wird. Ich bin ja nicht von gestern. Außerdem spare ich mir Papier und Porto falls es nicht klappt.

    Ich wusste nämlich nicht was ich zu erwarten hatte. Einerseits schien das Unternehmen auf der Internet-Präsenz ein sehr familienfreundlicher Arbeitgeber zu sein. In der Zentrale gibt es sogar eine Betriebs-Kita. Andererseits war da noch die Sache mit der Schicht-Arbeit meines Mannes. Mit dessen Schichten ich meine Arbeitszeiten abstimmen müsste. Oder andersherum?

    Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

    Also schickte ich eine glänzende eMail-Bewerbung mit gebündeltem Pdf meines Anschreibens, Lebenslaufes und den Zeugnissen ab. Und mit der Formulierung. „Ich bin sehr flexibel, da mein Mann (als Betriebsdisponent) seine Schichten meinen Arbeitszeiten anpassen kann.“ Kann er auch. Je nachdem wer zuerst den Dienstplan schreibt.

    Bei Öffnungszeiten der Filiale von 09:00 bis 20:00 Uhr (Mo-Sa) sind die Betreuungszeiten unseres Kindergartens bis 17:00 Uhr (und freitags nur bis 15 Uhr) wohl eher irrelevant für die Bewerbung. Die Großeltern sind alle noch berufstätig oder zu weit weg. Noch ein Vorteil der Schicht Anpassungen wäre: Wenn eins der Kinder krank ist falle ich nicht aus, da mein Mann ja dann in dieser Zeit für die Kinder da ist. Alles eine Frage der Vereinbarkeit?

    Noch vor Weihnachten bekam ich die Nachricht, dass ich in die engere Bewerber-Auswahl gekommen bin. Im neuen Jahr folgte die Einladung zum Vorstellungsgespräch mit dem Gebietsleiter. Und ich bereitete mich vor. Was dann geschah, erfahrt ihr im nächsten Teil.

    Eure Ella

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