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Fräulein Ungesehen songs für starke kids

Fräulein Ungesehen – StarkeKidsSongs#3

    Mobbing beginnt da, wo andere ausgegrenzt werden. Stichwort: Soziale Isolation. Natürlich muss man sich nicht mit jedem in der Schule oder auf der Arbeit anfreunden, aber da wo noch nicht einmal ein freundliches Gespräch mit „einem nicht so beliebten Kind/Kollegen“ möglich ist – genau da fängt Mobbing an. Und hier kann jeder aktiv werden. Ein schöner Vorsatz wäre: Sprich doch einmal mit jemanden, mit dem du sonst nichts zu tun hast und der vielleicht Schwierigkeiten hat Freunde zu finden – Wie „Fräulein Ungesehen“.

    Die Singer-Songwriterin Marie Digby performed „Miss Invisible“ (Fräulein Ungesehen) hier live am Klavier. Ein Lied, das sie aus ihrer eigener Erfahrung heraus geschrieben hat und das ich unten für euch übersetzt habe.

    Ich finde dieses Lied passt sehr gut zu der Blogparade #NoMobbing eine Stimme für Opfer und Täter von Gluckeundso.de – Deshalb möchte ich diesen Artikel der innerhalb meiner „Starke-Kids-Songs“-Reihe erschienen ist, gerne für ihre Blog-Parade einreichen. Nach meiner Übersetzung des Liedtexts könnte ihr noch ein wenig zum Thema Mobbing aus meiner Sicht lesen.

    Miss Invisible – Marie Digby

    There’s a girl
    Who sits under the bleachers
    Just another day eating alone
    And though she smiles
    There is something she’s hiding
    And she cant find a way to relate
    She just goes unnoticed
    As the crowd passes by
    And she’ll pretend to be busy
    When inside she just wants to cry
    And she’ll say…

    Take a little look at the life of Miss Always Invisible
    Look a little closer, I really really want you to put yourself in her shoes
    Take another look at the face of Miss Always Invisible
    Look a little harder and maybe then you will see why she waits for the day
    When you’ll ask her her name

    In the beginning, in the first weeks of class
    She did everything to try and fit in
    But the others they couldnt seem to get past all the things that mismatched on the surface
    And she would close her eyes when they laughed as she fell down the stairs
    And the more that they joked
    And the more that they screamed
    She retreated to where she is now
    And she’ll sing…

    Then… one day just the same as the last
    Just a day spent in counting the time
    Came a boy who sat under the bleachers just a little bit further behind…

    „Fräulein Ungesehen“ übersetzt von Ella

    Da ist ein Mädchen, das unter der Zuschauer-Tribüne sitzt. Schon wieder ein Tag an dem sie (ihre Brotzeit) alleine isst. Und obwohl sie lächelt, gibt es etwas, das sie versucht zu verbergen und sie weiß nicht, wie sie davon berichten soll. Sie bleibt einfach unbemerkt, als die Menge vorbei geht. Und sie tut so, als ob sie beschäftigt wäre, obwohl sie innerlich einfach nur weinen möchte. Und sie würde sagen…

    Wirf einen kleinen Blick auf das Leben von „Fräulein Immer-Ungesehen“. Schau ein bisschen genauer hin, denn ich hätte wirklich gerne, dass du dir vorstellst in ihren Schuhen zu stecken.

    Wirf einen zweiten Blick auf das Gesicht von „Fräulein Immer-Ungesehen“. Gib dir noch ein bisschen mehr Mühe hinzusehen und vielleicht wirst du dann erkennen, warum sie auf den Tag wartet, an dem du sie nach ihrem Namen fragen wirst.

    Zu Beginn, in den ersten Wochen des Unterrichts, hat sie alles versucht um sich anzupassen. Aber die anderen konnten all die Dinge, die an der Oberfläche nicht zusammen passten, nicht überwinden. Und sie wollte ihre Augen schließen, wenn sie lachten, als sie die Treppe herunter fiel. Und je mehr sie scherzten und je mehr sie schrien, desto mehr zog sie sich dahin zurück, wo sie jetzt ist. Und sie würde singen…

    Dann… eines Tages, genau wie der vorherige, nur ein Tag – damit verbrachte, die Zeit zu zählen – kam ein Junge, der unter der Zuschauer-Tribüne saß, nur ein bisschen weiter hinten.

    Meine Erfahrung mit Mobbing

    Mobbing fängt wirklich schon im Kleinen an. Oftmals sind es unbedachte Dinge, die jemand von sich gibt. Dinge, die richtig weh tun können, aber einzeln betrachtet noch nicht als Mobbing zählen. Gerade bei Kindern sollten Eltern die solche Aussagen mitbekommen, direkt darauf hinweise, weil sich die Kinder dessen vielleicht gar nicht bewusst sind, was sie mit ihren Aussagen in einem anderen Kind auslösen können. Über den Fall „Ähhh, die hat ja eine Brille!“ habe ich in diesem Artikel kürzlich berichtet.

    Dann gibt es Mobbing, das schnell als solches erkannt werden kann, weil es offensichtlich ist und in der Gemeinschaft auch schnell beendet werden kann: So passiert in meiner Schulzeit, als wir einen neuen Mitschüler bekamen. Dieser Junge hat alle Mädchen, die nicht gerade eine „Bohnenstange“ waren als „fett“ bezeichnet. Gemeinsam haben wir ihn zur Rede gestellt und was dabei heraus kam, war das er selbst richtig dick gewesen sein muss, bevor er abgenommen und die Schule gewechselt hat.

    Mobbing erkennen und beenden

    Also: Mobbing-Täter sind oft ehemalig Mobbing-Opfer. Wenn sich ein Täter gegen mehrere Opfer richtet, ist es leichter gemeinsam das Mobbing zu beenden. Wenn man ein einzelnes Opfer von mehreren Tätern ist, wird es schwieriger. Aber auch hier würde ich am besten einzelne Täter abfangen und zur Rede stellen. Denn wenn sie nicht in der gemeinschaftlichen Gruppe auftreten, kann man viel besser mit Tätern sprechen.

    Im Fall von „Fräulein Ungesehen“ ist es überaus schwierig: Marie Digby sing davon, dass sie die Treppe herunterfiel und ausgelacht wurde. Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass es schon mal lustig aussehen kann, wenn sich jemand auf „tollpatschige Art und Weise“ verletzt. Also man kann sich ein Lachen nicht immer verkneifen, aber man kann es gleich richtig stellen: „Das hat gerade leider lustig ausgesehen, ABER hast du dir weh getan?“

    Weniger Wert auf Äußerlichkeiten legen

    Oftmals sind es einfach Äußerlichkeiten wie in „Fräulein Ungesehen“ beschrieben mit „on the surface“. Wir müssen lernen über diese Äußerlichkeiten wie „Übergewicht“, „Brille“, „Behinderung“, „Verwaschene Kleidung“ hinweg zusehen. Und da muss jeder Einzelne an sich arbeiten. Eine Neuprogrammierung der Gedanken:

    • Sie ist dick, sie ist bestimmt faul und lebt ungesund – Nein sie isst gerne und vielleicht ist das eine Ersatzbefriedigung
    • Er hat einen Sprachfehler, er ist dumm – Nein er ist menschlich. Vielleicht war er auch bei einem Logopäden, was nicht funktioniert hat.
    • Sie hat eine Brille, sie ist anders und sieht vielleicht komisch aus – Nein, sie trägt eine Sehhilfe und ist verantwortungsbewusst.
    • Er hat eine Behinderung, er ist anstrengend – Nein sein Leben ist anders, aber ich kann viel von ihm lernen.
    • Sie hat kein Geld, weil sie faul ist/nichts aus sich gemacht hat – Nein sie hatte vielleicht einfach Pech im Leben oder leidet unter Depressionen

    „Fräulein Ungesehen“ fordert uns dazu auf, einmal genauer hinzusehen!

    Und was noch sehr helfen kann ist, wenn man an einem anderen etwas unsympathisch oder abstoßend findet: Einfach mal reflektieren: Ist das eine Eigenschaft, die ich vielleicht selbst irgendwie habe und an mir nicht besonders mag? Und letztendlich sollte man sich unbedingt selbst lieben lernen oder zumindest annehmen. Stichwort: Zufriedenheit – erst neulich verbloggt in Bezug auf das Elternsein.

    Ich freue mich, dass du meinen Artikel bis hier gelesen hast und frage dich: Was denkst du? Was können wir noch tun, um zu verhindern, dass es überhaupt erst zu Mobbing kommt? #NOmobbing

    Alles Liebe

    Ella von Herzkindmama.de

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